Nassys Träume
Eine Jugend in Kigali

von Sabine Jainski und Ilona Kalmbach 
45 Min.
arte / ZDF 2012

Die Geschichte von Nassy und seinen Geschwistern zeigt die Lebenswelt der jungen Generation in Ruanda, die nach dem Genozid von 1994 elternlos aufgewachsen ist. Auf der Suche nach Wertschätzung und einer eigenen Identität findet sie den Anschluss an die globale, digitale Moderne.

Nassy Nangiribi war erst acht Jahre alt, als seine Eltern im eigenen Haus ermordet wurden, nur weil sie Tutsi waren. Gemeinsam mit seiner Schwester Fabiola Bora, damals 14, trägt er seitdem die Verantwortung für die drei jüngeren Brüder. 

Heute ist Nassy 26 – und hat es geschafft, ein Stipendium für die Uni zu ergattern: Er will Ingenieur werden. Sein ganzer Stolz ist sein Laptop, über Facebook ist er mit der ganzen Welt verbunden. Nebenher jobbt er im aufstrebenden Musikbusiness in Ruanda. Aus dem amerikanischen Hiphop holt sich die junge Generation das Selbstbewusstsein, das ihre Eltern ihnen nicht vermitteln konnten. Sie singen auf Kinyarwanda und nutzen auch traditionelle Instrumente.

Wir reisen mit Nassy durch Berge und Nebelwald zu seiner Schwester Fabiola, die am Kivu-See eine Stelle als Krankenschwester bekommen hat und jetzt heiraten möchte. Der kleine Bruder Ange baut sich derweil ein eigenes Tonstudio im Elternhaus auf. Doch ihm droht das Dach über dem Kopf zusammenzubrechen. Das traditionell aus Lehm erbaute Haus stürzt in einer Nacht halb ein, und die Geschwister müssen es in Eigenarbeit wieder aufbauen.